Liebe Filmschmocks,
während Leo im unverdienten Urlaub in Marokko weilt, hat er keine Zeit, Filme zu gucken. Deswegen darf ich eine Gastausgabe beisteuern.
Thema frei - meinte Leo. Ich konzentriere mich diesmal auf meine Top-5-Serien. Also los geht’s.
Zur Autorin: Franziska Zimmerer
Franziska schafft, was nur wenige können: ihre Gedanken aufs Papier zu bringen. Abgesehen von ihrer Abneigung gegen Leos schwarzen North Face-Fleecepulli verstehen sie sich ziemlich gut – und so war es nur logisch, dass sie ihn vertritt, während er im Urlaub White Lotus nachspielt.
Eure Filmschmock-Redaktion
Kurzer Disclaimer: Mein Serien- und Filmgeschmack ist das Resultat einer fernsehlosen Kindheit. Stattdessen durfte ich das sehen, was mein Papa gut fand.
Herausgekommen ist das:
Top-5-Serien von Franziska Zimmerer
1. Kir Royal
Frei nach David Letterman: This show needs no introduction. Aber trotzdem: Helmut Dietls Meisterwerk ist ein Muss für alle, die Boulevard, München zu seinen Hochzeiten und a bisserl Schickeria lieben.
In Kir Royal wirbelt der Münchner Klatschreporter Baby Schimmerlos durch die glamouröse High Society und enthüllt dabei die Verflechtungen von Medien, Macht und Prominenz mit Dietls ganz eigener Bösartigkeit.
Filmschmock-Tipp: Die Mini-Serie gibt es kostenlos auf YouTube.
2. Mangum P.I.
Natürlich gibt es härtere Kriterien als meine, aber: Tom Selleck als Privatdetektiv Thomas Magnum hat wunderschöne Beine und darf deswegen die kürzesten, noch vertretbaren Hotpants tragen, fährt Ferrari, ermittelt auf Hawaii und hat ein Kriegstrauma (Vietnam). Gründe genug, diese acht Staffeln zu suchten.
Darüber hinaus: tolle Drehbücher, tiefe Weiterentwicklung der Charaktere, traumhafte Aufnahmen und der einzige Mann der Welt, der die Lockerheit hat, unironisch einen Schnurrbart zu tragen. Für Tom-Selleck-Ultras: Lest seine frisch erschienene Autobiografie!
Filmschmock-Tipp: Die Serie gibt es auf Joyn.
3. Shtisel
Die Serie „Shtisel“ ist wunderbar. Sie zeigt das Leben einer orthodoxen jüdischen Familie in Jerusalem ganz unaufgeregt und langsam. Mittendrin der Sohn Akiva, wie er hadert und mutig ist, ohne sich in Klischees zu verlieren.
Weil die Serie nur mit Untertiteln verfügbar ist, die ihr braucht, wenn ihr weder Jiddisch noch Hebräisch sprecht, könnt ihr währenddessen nicht auf dem Handy herumscrollen und euch nebenbei berieseln lassen. Was für eine Wohltat!
Filmschmock-Tipp: Die Serie gibt es in der ARTE Mediathek.
Tu deinen Freunden was Gutes:
4. Hart, aber herzlich
Eine gute Serie erkennt man schon am Vorspann. Man guckt ihn bei jeder Folge - ohne zu skippen. Allein die Melodie von „Hart, aber herzlich“ passt so gut zur rasanten Verfolgungsjagd im Vorspann und der wippenden Föhnwelle von Jennifer Hart, die zusammen mit ihrem Ehemann Jonathan Hart so viel Geld hat, dass sie in ihrer Freizeit zwischen LA und Palm Springs Kriminalfälle lösen.
Wer die 80er-Jahre-Palm-Springs-Ästhetik mag, wird die Folge in der Schönheitsklinik lieben.
Filmschmock-Tipp: Die Serie gibt es auf Prime und Joyn.
5. Liebling Kreuzberg
Tut euch einen Gefallen: Ignoriert das seltsame aktuelle feministische Remake und konzentriert euch auf die ersten Staffeln. In „Liebling Kreuzberg“ spielt Manfred Krug einen Anwalt aus West-Berlin (logisch!). Er arbeitet wenig, macht viel Mittagsschlaf und isst noch mehr Götterspeise (Waldmeister!).
Die Drehbücher der Staffeln eins bis drei und fünf stammen von Jurek Becker und sind so klug und originell, dass man auf die wilde Idee kommen könnte Jura zu studieren.
Filmschmock-Tipp: Die Serie gibt es auf Prime.
Das war’s - oder wie Leo schreiben würde: Cut!
Gast-Schmock Franziska Zimmerer